Mittwoch, 27. August 2014

von zwei Jahren

Zwei Jahre ist es nun her.
Ziemlich genau vor zwei Jahren sind wir umgezogen. Haben die Mietwohnung gegen Eigentum getauscht. Haben in Eigenregie renoviert und geringfügig umgebaut, während ich täglich zur Bestrahlung musste.
Ach ja, da war ja noch was. Die Sache mit den Eiern. Zwei Jahre ist es auch her, dass die Lymphmetastase gefunden wurde. Dass ich erneut vor der Entscheidung stand, "Chemo oder nicht".
Ich habe mich zum zweiten Mal für "oder nicht" entschieden. Wie bei der Erstdiagnose hatte ich eine gute Prognose und die Risiken und Nebenwirkungen der Chemo standen immer noch nicht in einem guten Verhältnis zum Nutzen im Vergleich zur Strahlentherapie.
Wieso ich da ausgerechnet jetzt darauf komme? Sollten Sie bei Twitter sein, haben Sie sicher schon von Herrn Doktor Freakout gehört. Den hat es auch erwischt und scheinbar hat er nicht ganz so viel Glück gehabt wie ich. Zumindest muss er durch die Chemo und dokumentiert das ganze auch per Blog.
Und weil der Doktor ein guter Mensch ist, verbindet er seinen persönlichen Kampf gleich mit einer guten Aktion. Wenn Sie also auch helfen möchten, schauen Sie mal auf das Blog des Doktors oder gehen direkt zur Website von #dumusstkaempfen um dort eine kleine Spende abzugeben.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

1 Kommentar:

  1. Hallo Andreas!

    Ich habe gerade erst deinen Blogeintrag gelesen. Für mich besonders interessant ist, dass du dich bewusst gegen eine Chemo entschieden hast. Das unterscheidet uns beide nämlich am meisten: Ich habe mich bewusst gegen eine Strahlentherapie entschieden und für eine Chemo. Dabei habe ich mir eine fundierte Zweitmeinung eines der führenden Mediziner auf dem Gebiet der Keimzelltumorforschung eingeholt und auch er hat, nach Abschluss sämtlicher Diagnostik, von einer Bestrahlung in meinem Fall abgeraten. Das ist bei mir auch so eine Kopfsache: Nach nur 5 Monaten "Wait & See" tauchten bereits die ersten Lymphknoten auf. Ich wollte einfach, dass die Chemo überall wirkt und auch jede noch so weit gestreute Tumorzelle killt. Eine Bestrahlung ist ja immer lokal begrenzt und ich wollte einfach nicht das - wenn auch geringe - Restrisiko eingehen, dass dann doch noch eine Fernmetastase nach einiger Zeit auftaucht. Dann würde eine Chemo auf eine Bestrahlung folgen und das ist ja auch nicht so prickelnd. Mich störte vor allem, dass so eine Bestrahlung durch den kompletten Bauchraum geht. Gerade die gastrointestinalen Bauchorgane sind besonders empfindlich auf Strahlenschäden und mögliche Gewebeveränderungen sind irreversibel und bestehen ein Leben lang. Außerdem drohen in Einzelfällen so unschöne Komplikationen wie chronische Prostataentzündung oder Harnblasenentzündung sowie chronische Darmentzündungen. Das alles bewog mich dazu, den Weg der Chemotherapie zu gehen.

    Danke für das "Werbung machen" und dir weiterhin alles Gute und das du gesund bleibst.

    Es grüsst der Eineiige,

    Doktor Freakout

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